Hinweis: Vor der Lesung besteht die Möglichkeit, an der Führung durch die ehemalige Synagoge um 19 Uhr teilzunehmen.

Mit ihrem gefeierten Debüt „Der Russe ist einer der Birken liebt“ gelang Olga Grjasnowa (*1984) bereits 2012 der Durchbruch. Seither hat sie in mehreren Werken über entwurzelte Menschen, Lebensträume und zwischenmenschliches Verstehen geschrieben, und den Nerv wie die Sprache einer Generation getroffen: Transitbiographien, inmitten vielfältiger Kulturen, Identitäten wie Mosaike.

Olga Grjasnowa versteht die Kunst, uns in andere Rollen schlüpfen zu lassen. In Fellheim wird sie aus ihren Werken lesen, besonders dabei aus „Der verlorene Sohn“. Darin nimmt sie ihre Zuhörer:innen mit an den Hof des Zaren in St. Petersburg 1839. Ein Junge aus dem Kaukasus wird hier ausgebildet und erzogen, und kämpft als Heranwachsender um die Eigenschäften, die ihm seine Herkunft eingeprägt hat.

Eine historische Begebenheit, das zeitlose Thema „Wer bin ich eigentlich?“ und die faszinierende Kulisse des von goldenen Zwiebeltürmen und Kuppeln geprägte St. Petersburg machen ihre Lesung zu einer außergewöhnlichen Gedankenreise.

Karten über https://allgaeuer-literaturfestival.de, bei Buchhandlung Spiegelschwab Memmingen und an der Abendkasse.

Kurzbiographie:

Olga Grjasnowa stammt aus Aserbaidschan, wo sie 1984 in Baku geboren wurde. Mit 11 Jahren siedelte sie mit ihrer Familie nach Hessen über, wo sie Deutsch lernte. Sie studierte in Göttingen sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, später auch Tanzwissenschaft an der FU Berlin.

Nach Auslandsaufenthalten in Polen, Russland und Israel lebte sie in Istanbul. Heute arbeitet sie als Professorin am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien und wurde als Mitglied des Goethe-Instituts berufen.

Olga Grjasnowa erhielt mehrere Literaturpreise. Ihre Werke wurden in 15 Sprachen übersetzt und in Radio und Theater aufgeführt.