Sag mir, wo steht unser Mandelbaum? – unter diesem Titel realisiert der Künstler Adi Hoesle in der Synagoge Fellheim als Abschlussprojekt zu „Zehn Jahre Wiedereröffnung der Synagoge Fellheim“ ein interaktives Kunstprojekt.
Er thematisiert in einem eigens hierfür entstandenen, tief beeindruckenden Film die grauenvolle Deportation der jüdischen Mitbürgerinnen Fellheims während des II. Weltkrieges und stellt inhaltlich einen Bezug zu Flucht und Vertrei­bung in unserer Gegenwart her.
Als wesentlicher Bestandteil und im Zentrum der Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit Schülerinnen des Vöhlin-Gymnasium Memmingen und der Anton Fugger-Realschule Babenhausen geplant.
Darin sollen diese während eines Workshops im Kunstunterricht jeweils ihren ganz persönlichen Fluchtkoffer packen. „Was würdest du mitnehmen, wenn du heute noch fliehen müsstest oder deportiert werden würdest“, ist dabei die Fragestellung.
Die vielen gepackten Koffer – teilweise geöffnet – werden in der Ausstellung zu sehen sein und werden auf metaphorischer Ebene einen tiefen Einblick in die Ängste und Sorgen vieler junger Menschen geben.

In seiner Gesamtheit versuchen das Projekt und die Ausstellung den geflüchteten und deportierten jüdischen Bürgerinnen Fellheims ihre verlorene Heimat und ihren religiösen Raum und damit auch ihre Würde auf einer ästhetischen Metaebene wieder zurückzugeben.

Adi Hoesle, wohnhaft in Babenhausen, ist ein überregional bekannter Künstler, der zahIreiche Ausstellungen im ln- und Ausland seit mehr als 30 Jahren realisiert hat.
Seine Werke sind in vielen Sammlungen vertreten, u.a. in der Sammlung des deutschen Bundestages und als Permanentinstallation im Bayerischen Landtag im Maximilianeum in München.