Wie jedes Jahr gedachte der Förderkreis dem Jahrestag der Reichpogromnacht im November 1938. Vor 84 Jahren wurde auch die Fellheimer Synagoge geschändet und zerstört. Was würde zu diesem Anlass besser passen als ein Konzert der Klezmerband Mesinke, die bereits seit 30 Jahren mit ihrer Musik ein Bekenntnis zur jüdischen Kultur abgibt und das vermeintlich Andere wertschätzt.
Im ersten Teil des Programms erläuterte Sängerin Erika Spielvogel einfühlsam die wichtigsten Lebensstationen der jüdischen Lyrikerin Hedwig Lachmann (1865-1918) und deren Schwester Franziska und nicht weniger einfühlsam spielte die Band die zeitlosen Werke der beiden Schwestern aus Krumbach, die sich um Themen wie Herkunft, Liebe und Gesellschaft drehen. Die Melodien zu den bildreichen Texten lieferte Bandmitglied Jürgen Groß, der mit seiner Hingabe am Akkordeon, an der Gitarre und beim Gesang begeisterte.
Im temporeichen zweiten Teil wurde das Publikum zum Mitschnipsen, Mitklatschen und Mitsingen herausgefordert. Virtuose Solis von Klarinettist Alexander Maier, mehrstimmiger Gesang von Erika Spielvogel und Nicole Hausmann, Rhythmus von Thilo Jörg am Schlagzeug und Martin Glogger am Bass vereinten sich perfekt zu mitreißendem Klezmersound von der Best-of-CD „Di Yorn geyen zikh“, jiddisch für „Die Jahre vergehen“. Das hingerissene Publikum forderte mehrere Zugaben und der Abend endete mit einem groovigen „Bei mir bistu schein“. Das wunderbare Konzert war viel zu schnell vergangen.
Der Vorstand des Förderkreises Ehem. Synagoge Fellheim e.V.